Überblick

KI-Tools können im Unterricht in verschiedenen Bereichen Anwendung finden. Eine Studie der Telekom-Stiftung von 2021 hat sich deutsch- und englisch-sprachige Literatur zu KI-Tools für den Unterricht angeschaut und konnte drei verschiedene Bereiche identifizieren, in denen die 99 gefundenen Tools genutzt werden: 

  • Makro-Ebene (Ebene der Schulorganisation): Hier geht es um das Evaluieren und Planen, z.B. KI-Tools für Vertretungspläne, etc. 
  • Meso-Ebene (Ebene der Klassen): Hier geht es um das Unterrichten und Prüfen, etc.
  • Mikro-Ebene (Ebene der einzelnen Schülerin/des einzelnen Schülers): Hier geht es um individuelles Lernen, Üben, Testen, etc. 

Makro-Ebene, Meso-Ebene und Mikro-Ebene von KI im Bildungssystem

Drei Ebenen des Unterrichts mit KI nach der Telekom-Studie von 2021

Dabei hat die Studie mehr als die Hälfte der Anwendungen der Mikro-Ebene zugeordnet und analysiert, dass diese Tools insbesondere regelbasiertes Lernen unterstützen und wenige ergebnisoffene Aufgaben beinhalten. Seit die Studie der Telekom 2021 erschienen ist, haben sich die KI-gestützten Anwendungen vervielfacht. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 wurde das Thema KI in den Medien wieder präsent. Mittlerweile sind deutlich mehr Tools auf dem Markt oder in Entwicklung als noch vor wenigen Jahren. Ein kleinerer Teil davon wurde und wird auch explizit für den Bildungsbereich entwickelt, hier insbesondere weiterhin im Mikrobereich zur Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler oder im Meso-Bereich zur Unterrichtsvorbereitung oder -durchführung. 

In den nächsten Abschnitten wird daher insbesondere die Meso- und die Mikro-Ebene betrachtet. 

Weiterführende Informationen zu den Möglichkeiten von KI für Schulleitungen können Interessierte hier nachlesen.

Leitfaden zur Verwendung von KI-Tools in der Schule 

Um als Lehrkraft KI-Tools sinnvoll einzusetzen, hat die Telekom Stiftung Handlungsempfehlungen herausgearbeitet: 

  1. KI-Systeme als Partner von Lehrkräften (Lehren und Lernen mit KI): Lehrkräfte müssen die Entscheidungshoheit über die Verwendung von KI-Tools im Unterricht behalten, damit KI-Systeme didaktisch sinnvoll und für den Lehr-/Lernprozess effektiv eingesetzt werden.  
  2. Lehrkräfte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von KI-Wissen (Lehren und Lernen über KI): Lehrkräfte brauchen selbst fundierte Kenntnisse zu KI, um KI-Kompetenzen vermitteln zu können. Nur so können die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, KI-Tools effektiv und ethisch vertretbar einsetzen zu können sowie die Risiken - wie systemische Vorurteile oder Halluzinationen von generativer KI - einschätzen zu können.  
  3. Schulen als Experimentierräume für neue Technologien: Schulen sollen die Möglichkeit bekommen, neue Technologien wie KI ausprobieren zu können, um Anwendungsszenarien in der Praxis zu testen. 
  4. Fortsetzung des Digitalpakts: Um KI-Tools effizient nutzen zu können, ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur nötig.   
  5. Rechtssicherheit für den Einsatz von KI: Verlässliche und sichere Grundlagen müssen geschaffen werden, um den Einsatz von KI und deren Akzeptanz an Schulen zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere Datenschutz und Persönlichkeitsrechte. 

Zuletzt geändert: Dienstag, 16. September 2025, 16:50