Modelle
Die Modelle für ML-Algorithmen sind vielfältig. Je nachdem, welche Probleme betrachtet werden, können unterschiedliche Modelle zum Einsatz kommen. Dazu zählen: Lineare Regression, Gradientenverfahren, Logistische Regression, Support Vector Machines, Entscheidungsbäume, Random Forest, Nächste-Nachbarn-Klassifikation, k-Means-Algorithmen, Hauptkomponentenanalyse, Convolutional Neural Networks, Recurrent Neural Networks, Transformers, etc.
Neuronale Netze
Neuronale Netze sind eine bekannte Methode im Maschinellen Lernen. Alle wesentlichen Entwicklungen in den letzten Jahren im Bereich der Künstlichen Intelligenz gehen auf Algorithmen zurück, die neuronale Netze nutzen. Diese sind von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns inspiriert. Neuronale Netze bestehen aus vielen miteinander verbundenen Neuronen
(Knoten) und können je nach Aufbau einfache, aber auch sehr komplexe Aufgaben lösen.
Das Perzeptron ist das einfachste neuronale Netz, im Grund einfach ein Neuron. Es kann nur lineare Probleme lösen. Jeder Eingabeknoten (links) nimmt einen Wert entgegen, multipliziert ihn mit einem spezifischen Gewicht und zum Schluss wird die Summe berechnet und ausgegeben.

Symbolbild eines Perzeptron mit drei Eingängen und einem Ausgang.
CC BY SA 4.0 Luise Wüstling und KI Makerspace
Dies kann man beliebig erweitern, mehr und mehr Knoten einfügen.

Symbolbild eines Neuronalen Netzes mit drei Eingängen, einer versteckten Schicht mit 4 Knoten und zwei Ausgängen.
CC BY SA 4.0 Luise Wüstling und KI Makerspace
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Kriterium |
Ohne neuronale Netze |
Mit neuronalen Netzen |
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Komplexität der Daten |
Funktioniert gut mit strukturierten Daten (z. B. Tabellen). |
Geeignet für unstrukturierte Daten (z. B. Bilder, Texte). |
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Interpretierbarkeit |
Modelle sind oft leichter verständlich. |
Modelle sind meist schwer zu interpretieren („Black Box“). |
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Rechenaufwand |
Gering, da keine tiefen Schichten trainiert werden. |
Hoch, erfordert oft GPUs. |
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Leistungsfähigkeit |
Begrenzter bei sehr komplexen Problemen. |
Exzellent für komplexe, nicht-lineare Muster. |
Klassische neuronale Netze sind geeignet für Daten mit komplexen Mustern. Hier gibt es unterschiedliche Neuronale Netze, die insbesondere für die Bildverarbeitung geeignet sind (Convolutional Neural Networks) oder um Texte zu verarbeiten (Recurrent Neural Networks) oder Transformers, die für die Sprachverarbeitung genutzt werden, wie es zum Beispiel bei ChatGPT verwendet wird.
In folgendem Video von KI macht Schule, das für diese Fortbildung erstellt wurde, wird erklärt, wie Neuronale Netze aufgebaut sind und was unter Deep Learning zu verstehen ist.
AufgabePraktische Übung für Fortgeschrittene (keine Programmierkenntnisse erforderlich): Um die Funktionsweise von neuronalen Netzen mit einem Klassifizierungs- und Regressionsproblem besser zu verstehen, eignet sich folgendes interaktives Programm: Tensorflow Playground Dieses Tool visualisiert spielerisch das Training von neuronalen Netzen. Dazu hier eine Anleitung: Rechts oben wählt man die Art des Problems: Regression oder Klassifikation. Im Folgenden soll die Klassifikation genutzt werden. Auf der linken Seite kann man zwischen verschiedenartig verteilten Datenpunkten auswählen. Man kann Klassifikationsprobleme auswählen, in denen je zwei Klassen klassifiziert werden sollen, die orange und blau dargestellt sind. Hier steht ein Kreis, ein Mini-Schachbrett, eine Spirale und zwei Cluster mit unterschiedlichen Zentren zur Verfügung. Je nachdem, welchen Datensatz man nimmt, muss das Modell unterschiedlich komplex sein, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. Zum Datensatz können unter Hier ein angepasste Version des Links oben: Verkürzter, angepasster Link zu Tensorflow Playground Aufgabe 1: Perzeptron
Aufgabe 2: Kreis
Aufgabe 3: Komplexe Muster
Dazu gibt es im Artikel Unterstanding neural networks with TensorFlow Playground auf Englisch (Link zu Google Cloud) und weitere Informationen im Artikel Neuronale Netze verstehen- Wie? Einfach ausprobieren! (Website Boosting Magazin) zu finden. |